La France insoumise

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La France insoumise
Unbeugsames Frankreich
Logo von La France insoumise
Koordinator Manuel Bompard
Gründung 10. Februar 2016 (Bewegung)
23. Januar 2017 (Partei)
Haupt­sitz 25, passage Dubail
75010 Paris
Jugend­organisation Les Jeunes insoumis·es
Zeitung L'Heure du peuple
Le Journal de l'insoumission
Aus­richtung Altermondialismus, Linkspopulismus, Demokratischer Sozialismus, Ökosozialismus, Souveränismus, Europaskeptizismus[1]
Farbe(n) Ocker, Violett
Nationalversammlung 2022
72/577
Senat 2017
2/348
Mitglieder­zahl über 600.000 (2019)
Europaabgeordnete 2024
9/81
Europapartei Europäische Linke (EL) (Beobachter)
und
Now the People
EP-Fraktion Die Linke
Website lafranceinsoumise.fr

La France insoumise (Abkürzung: FI, in den Medien auch LFI deutsch: Unbeugsames Frankreich) ist eine linkspopulistische und EU-skeptische Partei in Frankreich. Die FI wurde im Februar 2016 von Jean-Luc Mélenchon mit dem Ziel der Umsetzung des Programms L’Avenir en commun gegründet.

Die Partei ist Nachfolgerin der Parti de Gauche sowie der Wahlplattform Front de gauche, die im April 2017 in La France insoumise umbenannt wurde. Die politische Strategie der FI folgt nach Auffassung vieler Beobachter einem neuen gesamteuropäischen Populismus der radikalen Linken.[2]

Bei der französischen Parlamentswahl 2017 trat der Parteivorsitzende Jean-Luc Mélenchon als Spitzenkandidat an.[3] Die FI gewann 17 Wahlkreise (nach 11 % der Stimmen im ersten Wahlgang) und konnte damit in der Nationalversammlung eine eigene Fraktion bilden. Bei der Europawahl 2019 errang die Partei mit Manon Aubry als Spitzenkandidatin 6,3 % der Stimmen und 6 Europamandate; dies galt als ein enttäuschendes Ergebnis – führende Parteimitglieder erklärten ihren Rücktritt;[4] Mélenchon kam für seine politischen Positionen und seinen Führungsstil unter parteiinterne Kritik.[5]

FI unterstützte erneut die Kandidatur von Jean-Luc Mélenchon bei den Präsidentschaftswahlen 2022, der mit 21,95 % der Stimmen sein bis dahin bestes Ergebnis erzielte, und dabei den höchsten Stimmanteil aller linksgerichteten Kandidaten erhielt, aber dennoch nicht in die Stichwahl einziehen koonte. Für die anschließenden Parlamentswahlen schloss sich die Partei mit anderen linken Gruppierungen zur Koalition NUPES (Nouvelle union populaire écologique et sociale) zusammen, die 151 gewählte Abgeordnete (darunter 75 für FI) gewinnen konnte.

  1. Abel Mestre: La tentation souverainiste de Jean-Luc Mélenchon. In: Le Monde. 21. Oktober 2017, abgerufen am 2. März 2019.
  2. Gilles Ivaldi, Andrej Zaslove, Agnes Akkerman: La France populiste? (pdf; 879 kB) Note de recherche ENEF / Sciences Po-CEVIPOF, Nr. 30, März 2017, S. 2, abgerufen am 26. März 2018 (französisch).
  3. «France Insoumise». Abgerufen am 9. Dezember 2018 (englisch).
  4. Abel Mestre: Charlotte Girard, figure de La France insoumise, quitte le mouvement. In: Le Monde, 8. Juni 2019, abgerufen am selben Tag (französisch).
  5. Abel Mestre: Jean-Luc Mélenchon pourrait se mettre − un temps – en retrait de la vie politique. In: Le Monde, 4. Juni 2019, abgerufen am 5. Juni 2019 (französisch).